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Am 10. Oktober ist World Mental Health Day

Am 10. Oktober ist World Mental Health Day. Ein Aktionstag mit dem Ziel, über psychische Erkrankungen und ihre Auswirkungen auf das Leben aufzuklären. Warum ich darüber schreibe? Weil die seelische Gesundheit nicht nur am 10. Oktober, sondern 365 Tage im Jahr von Bedeutung ist – und wir viel zu wenig darauf achten.

Früher hätte ich diesen „Mottotag“ als einen von vielen abgestempelt. Wieder ein Tag, an dem sich Konzerne, Influencer und C-Promis aufhängen und wichtig machen können. Mittlerweile ist die Botschaft hinter dem World Mental Health Day mich persönlich zu etwas Fundamentalem geworden. Schon seit meiner Kindheit legt mir meine Psyche Steine in den Weg – oder, um es positiv auszudrücken – gestaltet mir mein Leben spannender. Auch ich möchte den 10. Oktober 2020 nutzen und darauf hinweisen, wie wertvoll unsere seelische Gesundheit und eine Rücksichtnahme darauf ist.

Mentale Gesundheit: Unser Antriebsmotor

Wie wichtig etwas ist, merkt man erst, wenn es plötzlich nicht mehr vorhanden ist. Ein Paradebeispiel ist die seelische Gesundheit. Darunter fallen unzählige Aspekte, die uns ein schönes und unbeschwertes Leben ermöglichen. Wenn es plötzlich unmöglich erscheint, morgens aufzustehen, der Sinn in so vielem verloren geht und noch so winzige Kleinigkeiten einen aus der Bahn werfen, dann stimmt etwas nicht. Ganz und gar nicht. Wie sich Probleme in unserer Psyche äußern können und welche Folgen daraus entstehen ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Depressionen, Angststörungen, Phobien, Essstörungen, Schizophrenie – die Liste ist noch viel länger. Fest steht jedenfalls: Nicht nur man selbst, sondern auch die Lebensqualität und das Umfeld leidet unter den Auswirkungen psychischer Krankheiten.

Alles nur Mode?

Böse Zungen behaupten bei Burn-Out, Depression und Co. handle es sich lediglich um sogenannte „Modekrankeiten“. Dieser Behauptung kann ich nicht zustimmen. Meiner Meinung nach waren diese Krankheiten damals ebenso vorhanden wie heute. Mit dem Unterschied, dass damals keiner darüber gesprochen hat und es somit auch keine Namen dafür gab. Verhaltensweisen, die auf psychische Probleme hinwiesen, wurden gerne abgetan mit Aussagen wie: „Sei kein Jammerlappen!“ oder wie wir in Österreich so schön sagen: „Trenz ned!“. Im Laufe der Jahre hat sich die Gesellschaft für Themen rund um die menschliche Psyche geöffnet. Von der Tabuisierung sind wir leider noch lange nicht weg.

Wusstest du, dass laut einer Studie bzw. Online-Umfrage* rund 39% der Menschen in Österreich von einer psychischen Erkrankung betroffen sind oder waren? Nicht einmal drei Viertel der Befragten würden den engsten Vertrauten (Familie, Freunde) davon erzählen. Ein Zeichen dafür, dass psychische Krankheiten immer noch ein Tabuthema sind.

*Quelle: APA-OTS
(https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20200701_OTS0106/psychische-gesundheit-in-oesterreich-aktuelle-studie-zeigt-grossen-handlungsbedarf-bild)

Für mehr Akzeptanz in der Gesellschaft

Nicht umsonst wurde der 10. Oktober zum World Mental Health Day gekürt. Brichst du dir beispielsweise ein Bein erhältst du einen Gips und es ist offensichtlich, dass es dir nicht gut geht. Plagen dich allerdings psychische Beschwerden, wie zum Beispiel Panikattacken, die dich dazu veranlassen „aus dem Nichts“ zu schwitzen, nach Luft zu ringen und einen Kreislaufkollaps zu erleiden, so erntest du lediglich verwirrte Gesichter. Das liegt meiner Ansicht nach daran, dass zu viele Menschen erst gar nicht wissen, dass es so etwas wie Panikattacken gibt, geschweige denn, wie man damit umgehen soll.

In unserer Gesellschaft muss stets alles schneller, höher, besser, effizienter, kostengünstiger usw. sein. Eine angeknackste Psyche, die nur einen Bruchteil der vorgegebenen Leistung schafft ist fehl am Platz. Und genau deshalb spricht auch niemand darüber. Denn jeder will funktionieren, kann es sich nicht leisten den Chef zu enttäuschen, dem Kunden abzusagen.

Wenn wir aber etwas ändern und für mehr Akzeptanz sorgen wollen, müssen wir wohl oder übel darüber sprechen. Damit meine nicht beim ersten Date mit „Hallo ich bin die Carmen und manchmal laufe ich ohne ersichtlichen Grund schweißgebadet aus Räumen.“ zu beginnen, sondern mit Familie und Freunden darüber zu sprechen. Oder mit Bekannten. Ganz offen und ehrlich. Vielleicht können wir uns so auch ein Stück vom Irrglauben distanzieren, alles und jeder sei perfekt.

Je mehr Menschen mit der Rolle der mentalen Gesundheit konfrontiert werden, desto mehr Platz räumen wir dafür ein in unserer Welt.

Hilfestellung in Notsituationen

Oft reichen Gespräche mit Freunden oder Familie nicht aus. Dafür gibt es in Österreich viele Anlaufstellen. Wenn du das Gefühl hast, dass etwas nicht nicht stimmt oder du dich alleine aus dieser Situation nicht befreien kannst, dann empfehle ich dir deinen Hausarzt aufzusuchen. Dieser leitet alles weitere in die Wege.

Darüber hinaus kannst du auch selbst psychologische und psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen. Hier findest du PsychotherapeutInnen in deiner Nähe: http://psychotherapie.ehealth.gv.at/

Meine persönlichen Buchempfehlungen

Wie bereits oberhalb erwähnt, setzte ich mich seit meiner Kindheit mit Themen rund um die menschliche Psyche auseinander. An dieser Stelle möchte ich dir meine persönlichen Buchempfehlungen nicht vorenthalten:

Ich hoffe, ich konnte mit diesem Beitrag die Wichtigkeit mentaler Gesundheit etwas unterstreichen und den ein oder anderen dazu animieren, offener damit umzugehen. Niemand ist perfekt und wir alle haben unser Päckchen zu tragen, vergiss das nicht!  

Disclaimer: Ich bin weder Psychologin, noch verfüge ich über eine entsprechende Ausbildung. Ich möchte in diesem Beitrag lediglich auf die Rolle mentaler Gesundheit Aufmerksam machen und meine persönlichen Ansichten dahingehend anführen. Verzeiht mir also bitte, wenn ich manche Begriffe fachmännisch nicht korrekt verwende.

 

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